Begegnungen ändern Schicksale von Raven1990 ================================================================================ Prolog: -------- Beklemmende Angst verspüren, als sie die immer lauter werdenden Stimmen ihres Stammes hört, welche endlich ihren tot fordern. Ihren tot durch Verbrennen und das Gefühl haben, schon den Rauch zu riechen und das Knistern und die Hitze der Flammen zu hören und zu spüren, auch wenn dies nur in ihrer Fantasie geschieht. Doch in wenigen Minuten wäre dies Realität. Wenn sie festgebunden am Stamm steht, die Flammen an ihren Füßen und Beinen lecken und ihre Haut und Fleisch verbrennen werden, während sie durch den Rauch langsam erstickt. Und vor diesem Moment unglaubliche Angst haben. So große, dass ihr Herz wie verrückt in ihrer Brust schlägt und ihre Handflächen nassgeschwitzt sind. Zumal, sie unschuldig ist, das, was man ihr vorwirft, hat sie nicht begangen. Hätte sie nie tun können, doch sogar ihre eigene Mutter zweifelt an ihrer Unschuld und selbst wenn dem nicht so wäre, selbst wenn sie ihr glauben würde, könnte sie nichts für sie tun. Ist sie nur eine Frau, zwar die Heilerin in ihrem Dorf, doch nur eine Frau. Genau wie sie und der Ältestenrat hat entschieden, dass das, was man ihr vorwirft, genauso geschehen ist und man ihrer Anklägerin glaubt, welche die angebliche Tat ganz genau gesehen hat. Jedoch zu große Furcht hatte, etwas zu unternehmen. Zusammenzucken und ihren Kopf heben, als die Holztür der Hütte geöffnet wird, in der man sie bis zu ihrer Hinrichtung untergebracht hat und sich ihr gegenüberliegend befindet und daraufhin in die grünen Augen ihrer Anklägerin blickt. Ihr zutiefst, zufriedenen Lächeln sehen, während diese auf sie herunterschaut und vor ihr zum Stehen kommt. Diese sich hinkniet und in ihre eigenen, veilchenblauen Augen schaut und ihr damit das erste Mal ihren wahren Charakter zeigt. Ihre ganz eigene Dunkelheit offenbart, ihre Skrupellosigkeit und ebenso ihren Hass und Neid, auf sie. „Du weißt gar nicht, wie sehr ich diesen Anblick genieße. Zu schade, dass dein Leiden nur ein paar Minuten dauert. Daher habe ich mir etwas überlegt … „ fängt ihre Gegenüber an zu sprechen, dabei dessen Vergnügen an der Situation ansehen können und es nicht verstehen. „Warum tust du das? Was habe ich dir getan, dass du mir das antust?“ Sich dies schon die ganzen Stunden über fragen, doch keine Antwort darauf finden. Dachte sie bis heute Mittag, dass sie ein gutes Verhältnis zueinander haben. Doch da hat sie sich wohl getäuscht und sich genauso, wie alle anderen im Dorf, in die Irre führen lassen. Sich von ihrem freundlichen Aussehen und Verhalten täuschen lassen. Ihren wahren Charakter vielleicht nicht sehen wollen. „Das warum solltest du wissen. Wenn nicht, dann wirst du wohl oder übel dumm sterben. Aber nun zu meiner Idee. Da mir deine Strafe nicht reicht, werde ich dich über deinen Tot hinaus noch etwas leiden lassen. Hmm, … sagen wir für tausend Jahre.“ Mit erschrockenen Ausdruck in den Augen in die Grünen ihrer Gegenüber schauen und leise auf keuchen, als diese ihre Hand auf ihrer Brust legt. Sie das Leuchten dieser sieht, die Wärme des Lichtes spürt und wie dieses, in ihren Körper eindringt und sich fest um ihr Herz legt. „Was … was hast du getan?“, nach Atem hauchen und das boshafte Lächeln sehen, während die andere sich wieder erhebt. „Das weißt du nicht? Dabei heißt es doch immer, dass du so gut in der Naturmagie wärst. Aber das war wohl genauso übertrieben, wie alles andere. Aber gut, ich erkläre es dir, allein schon, weil ich deinen Gesichtsausdruck sehen möchte, wenn du begreifst, was das heißt.“ Zu ihr aufschauen und fühlen, wie ihr Herz sich verkrampft und ihr Übel wird, während sie der Erklärung lauscht. Nicht glauben können, was sie ihr da erzählt und was das für sie bedeuten wird, sollte es der Wahrheit entsprechen. „Ah, genau das. Genau diesen Ausdruck wollte ich sehen, diese Verzweiflung in deinen Augen, wenn du verstehst. Und vielleicht wirst du dann endlich begreifen, wie ich mich all die Jahre gefühlt habe. Und jetzt entschuldige mich, es gibt da einen gewissen Jemand, den ich nun trösten muss“, wird ihr entgegen gesäuselt, und mit einem letzten gehässigen Blick und Lächeln, wird sie wieder allein gelassen. Ihren Kopf senken, als ihre Empfindungen überhandnehmen und die ersten Tränen beginnen, an ihrer Wange herunterzulaufen und sich ein Kloß in ihrem Hals bildet, der ihr das Atmen erschwert. Sie diese Grausamkeit und den Gefallen an dieser, nicht versteht und ihr mehr wehtut, als der Verrat und Beschuldigung an sich. Mehrmals tief durchatmen und blinzeln, versucht sie sich wieder zu beruhigen. Würde sie weder ihr noch den anderen den Gefallen tun und ihre wahren Gefühle zeigen. Ihnen zeigen, dass sie Angst hat und zutiefst verletzt ist. Würde sie die Strafe, so unrechtmäßig sie auch ist, mit erhobenem Kopf tragen. Genau wie es sich für die Tochter des Stammesführers gehört, wie ihr Vater es von ihr erwarten würde. Und als einige Zeit vergangen ist, die Tür sich ein zweites Mal öffnet und der Ältestenrat in die kleine Hütte kommt, stellt sie sich aufrecht hin und blickt den drein Männern, Stolz entgegen. Sich weder ihre Furcht vor dem Kommenden, noch ihre Wut über diese Ungerechtigkeit anmerken lassen. „Es ist Zeit, komm.“ Ein letztes Mal tief durchatmen, geht Sie gefolgt von den drei Männern, den mit Fackeln erleuchteten Weg zu dem Scheiterhaufen entlang. Im Augenwinkel ihre Mutter und jüngeren Bruder sehen und der versucht stark zu sein, doch sieht sie das Glänzen in seinen Augen und wie er sich an ihrer Mutter klammert. Nicht begreifen, was hier passiert. Aber ist er mit seinen gerade einmal sechs Sommern zu jung. Ihm beruhigend zulächeln, als sie an ihm vorbeigeht und ihm in Gedanken um Verzeihung bitten, für das, was sie nicht getan hat und für das, was gleich passieren wird und steigt damit die wenigen Stufen hoch und dreht sie mit dem Rücken zu dem Balken. Jener Balken, an dem zwei weitere Männer sie festbinden. Doch genau wie die Wörter und Stimmen der Menschen um sie herum bekommt sie das nicht mehr mit. Sondern nur noch den Wind, der ihre langen, schwarzen Haare umspielt, das Rascheln der Blätter, welche sich sanft im Wind wiegen. Und als es dann so weit ist, der Älteste aus dem Ältestenrat die Fackel ergreift und mit einem letzten Blick zu ihr, das Holz unter ihren Füßen entfacht, das sich schnell immer mehr und weiter entzündet, an ihre Zehn leckt und sie den Schmerz spürt, als ihre Füße anfangen zu verbrennen, richtet sie ihren Blick zu dem Sternenhimmel über ihnen. Sich fragen, was sie nun erwarten wird und ob das, was sie ihr gesagt hat, eintrifft. Sie wirklich für die nächsten tausend Jahre bestraft wird und daher den Geist ihres Vaters um Verzeihung und um Beistand bitten, dass sie die Kraft hat, diese Straffe mit Stolz und Würde zu ertragen. Und als sie kurz davor steht, das Bewusstsein endgültig zu verlieren, der Rauch immer mehr wird, ihr die Sicht nimmt und ihre Augen tränen lässt, während die Flammen sich schon bis an ihre Oberschenkel hoch gefressen haben, sieht sie eine einzelne Sternschnuppe vorbeiziehen und bei dem Anblick ein letztes Mal lächeln, ehe alles schwarz wird. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)